In der Wohnpsychologie ist das Sicherheitsgefühl der Kinder ein wichtiges Thema. Fühlt sich ein Kind sicher, kann es sich voll entfalten. Ideal ist es, wenn ein Kind sein Bedürfnis nach Nähe und Distanz in der Wohnung soweit möglich selbst regulieren kann.
Wie kann man diesem Bedürfnis räumlich Rechnung tragen?
1) Bei der Zimmeranordnung solltest du darauf achten, dass das Kleinkinderzimmer nahe am Elternzimmer ist. Räumliche Nähe spendet emotionale Sicherheit.
2) Falls es ein Kinderspielzimmer gibt, sollte dies so nahe wie möglich am Familiengeschehen gelegen sein, insbesondere bei Kleinkindern. Wenn dies nicht möglich ist, sollte auf die zwei folgenden Punkte gesetzt werden.
3) Schau, dass überall wo du viel Zeit verbringst, dein Kind bei dir sein kann. Kochst du viel, so sollte die Küche kindersicher eingerichtet sein, so dass dein Kind mit passenden Sachen in deiner Nähe spielen kann. Siehe Blogartikel zum Familienzentrum Küche. Im Wohnzimmer ist vielleicht eine kleine Kinderbibliothek, im Garten eine Kinderspielecke.
4) Verstecke sind sehr beliebt und besonders wertvoll. Kinder können sich dort zurückziehen, ohne weit weg zu sein. Sie lernen so ihr Bedürfnis nach emotionaler Nähe und Distanz zu regulieren und stärken damit ihr Gefühl von Selbstwirksamkeit.
Eine gesunde emotionale Entwicklung erlaubt dem Kind, sein Selbständigkeitsradius stetig zu erweitern. Mit der Zeit wird es allein in sein Zimmer spielen gehen: Nicht, weil es gelernt hat trotz Unsicherheit alleine zu sein, sondern weil es sich nun sicher fühlt, weiter weg von Mama oder Papa für sich alleine etwas zu machen.
Mit Kleinkindern wird klar, dass gesunde Grenzen mal sehr nahe, manchmal distanzierter sind. Wenn dein Kind die Gelegenheit erhält, dies für sich selbst zu erfahren und zu erlernen, ist das eine gute Voraussetzung, um auch in anderen und späteren Situationen gesunde Grenzen zu setzen – solange wir Eltern es auch zulassen.
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