Für die Kinder bedeutet die Trennung oft eine grosse Verunsicherung. Sie wissen nicht, wie es weitergehen wird, wie ihre Beziehung zu Papa und Mama aussehen wird. Sie spüren auch, wenn die Eltern ein «Durcheinander» im Kopf haben, was sie noch mehr verunsichert. Mittels auffälligem Verhalten versuchen sich Kinder zu vergewissern, dass ihre Eltern sie tatsächlich noch lieben. Leider macht das die Situation für die Eltern wie auch für die Kinder nicht besser.

Deswegen sollte im Alltagsablauf so viel Klarheit und unterstützende Struktur wie möglich geschaffen werden. Es geht aus meiner Sicht um den Haushalt und Alltagsaufgaben einerseits, und um Möglichkeiten der Verbindung andererseits.
Wenn am Anfang der Haushalt noch nicht getrennt ist, die neue Wohnsituation noch nicht klar ist, können sich viele Aufgaben zwischen den Partnern vermischen. Wer kauft ein, wer kocht, wer putzt, wer wischt … Damit dein Alltag von möglichst vielen Spannung wie möglich befreit wird, ist es sinnvoll, diese Aufgaben schnell und klar zu entflechten.
Vielleicht ist es auch sinnvoll, dir vorübergehend Hilfe aus deinem Umfeld zu holen. Jemand könnte eine bis zwei Mahlzeiten pro Woche kochen, beim Putzen helfen oder sonst Entlastung bieten. Viele Freunde möchten einen Beitrag leisten, wissen aber nicht wie. Was könntest du delegieren?
Eine ordnungsunterstützende Struktur ist hier noch fast wichtiger, als im sonstigen Familienalltag, wo die Eltern noch eher Kapazität haben, einander zu unterstützen. Unordnung entsteht nicht in erster Linie aufgrund mangelnder Disziplin, sondern meist, weil die Einrichtung nicht unserem Aufräumstil entspricht. Wenn hier eine stimmige Lösung gefunden werden kann, kann das enorm entlasten und Energie für anderes freihalten.
Damit auch die Verbindung zu den Kindern Raum bekommt, sollten zeitliche und räumliche Inseln eingerichtet werden, wo regelmässig ein Moment der Ruhe und des Friedens genossen werden kann. Auf welchem Sessel könnt ihr zusammen kuscheln? Oder tut es euch gut, zusammen ein Hörspiel zu hören oder Bilder zu malen? In solchen Momenten kann dein Kind bei dir Liebe tanken und auch du bekommst mal die Gelegenheit durchzuatmen.
Damit in euren Wände Platz für Zufriedenheit bleibt.
Herzlich,
Andrea
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