Ist es dir auch schon passiert, dass du bei jemanden zu Besuch warst und dir unangenehm war, ins Schlafzimmer Einblick zu bekommen? Wenn das Bett gemacht und das Zimmer aufgeräumt ist, geht es noch. Wenn aber die Privat- und Intimsphäre der Person zur Schau gestellt wird, fühle ich mich meist unwohl. (Bei engen Freunden oder im professionellen Kontext, ist es natürlich anders.) Das hat mit Grenzen zu tun: Die andere Person offenbart mehr von sich als es mir angenehm ist. Meine Grenzen wurden verletzt.

Beim Oversharing werden unnötig viel private Details von sich preisgeben. Obwohl das meist einen Wunsch nach Nähe ausdrückt, kann das zum Gegenteil führen. Für eine gesunde Beziehung sollte die Offenheit einer Person das Bedürfnis nach Grenzen oder Distanz des Gegenübers respektieren. Ich zwinge meinen Sohn nicht zu einer Umarmung, wenn er es gerade nicht mag. Wenn er beim Spielen die Türe schliesst, klopfe ich, bevor ich eintrete. Mit der geschlossenen Tür hat er eine Grenze gesetzt und sein Bedürfnis nicht Privatsphäre kommuniziert.
Es ist auch verständlich, dass man nicht gerne Besuch hat, wenn nicht einigermassen aufgeräumt ist. Die Unordnung kann einiges von unserer Persönlichkeit preisgeben, was man nicht zwingend möchte. Die Lösung ist aber nicht, niemanden mehr einzuladen – das wäre eine rigide Grenze. Eine gesunde Grenze wäre, sich bewusst zu werden, was von fremden Blicken geschützt werden muss und dafür eine passende Lösung finden, um doch Besuch zu empfangen.
Beim Schlafzimmer kann die Türe geschlossen werden. Der Wäschekorb im Bad erhält einen Deckel. Im Wohnzimmer werden die Bücher in einen geflochtenen Koffer verstaut. Die Post wird in einem Korb aufbewahrt und im Schrank wird ein Regal freigeräumt für weitere private Gegenstände.
Mit bewusstem Hinschauen kannst du zuhause gesunde Grenzen setzen, um mehr schöne Beziehungen zu ermöglichen.
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