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Tatsächliche oder vermeintliche Grenzen

Andrea Bonanomi

Ein persönliches Anliegen von mir als Mutter eines Scheidungskindes: Bitte sagt euren Kindern, dass egal was zwischen den Eltern passiert, egal ob die Familie zusammenwohnt, die Kinder beide Eltern lieben dürfen. Deine Kinder riskiert sonst sich ein Loyalitätskonflikt. Sie könnten die physische Grenze von getrennten Heimen auf die emotionale Ebene übertragen. Darunter könntest auch du leiden. Hier meine Erfahrung dazu:

Mir war es wichtig, dass mein Sohn so wenig wie möglich unter der Scheidung leidet. Ich wollte, dass er weiss, egal was zwischen den Eltern passiert ist, dass es nicht sein Fehler war und dass wir ihn beide lieben. Ich habe ihm wiederholt gesagt, dass es gut ist, dass er seinen Papa und auch seine Freundin liebt und dass es schön ist, dass sie ihn zurücklieben. Ich sage ihm auch, dass ich ihn ab und zu vermisse – meine Gefühle zu verleugnen wäre sinnlos, er spürt sie ja – aber dass ich wisse, dass er bei seinem Vater glücklich ist und das sei das Wichtigste. Für mich schwierig und verunsichernd war, dass die Abschiede von mir meinem Sohn leicht zu fallen schienen, er aber oft weinte, wenn er sich von seinem Vater trennen und zu mir zurück musste.


Vor einiger Zeit, als er von den Ferien beim Papa zurückkam, hat er mich abgewiesen und wollte nicht zu mir kommen. Da habe ich seinen Vater gefragt, ob er unserem Sohn gesagt habe, dass er mich lieben darf. Da es für uns Erwachsene selbstverständlich erscheint, hatte er ihm das nie explizit gesagt. Er hat ihm erklärt, dass er die Mama nicht ablehnen müsse, um zu zeigen, dass er den Papa liebt. Und siehe da, eine Minute später war mein Sohn anhänglich in meinen Armen und konnte sich lachend von seinem Vater verabschieden. Seither hat es bei den Übergaben keine Tränen mehr gegeben.


Mein Sohn hatte sich eine Grenze eingebildet, wo keine war. Er war gefangen in einem Loyalitätskonflikt. Das Aussprechen von dem, was ist oder eben nicht ist, hat das Missverständnisse gelöst und war für alle drei eine Erleichterung.


PS: klar gibt es auch Situationen, wo das Kind geschützt werden muss und sich vom anderen Elternteil distanzieren darf.


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Disclaimer: ich schreibe frisch von der Leber. So erfährst du meine Gedanken ungefiltert, kaum redigiert. Ich habe viele Talente, Rechtschreibung ist nicht zuoberst auf der Liste. Danke für deine Rücksicht.

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