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Nein – die Königin der Grenzen, aber bitte ohne Rechtfertigung

Andrea Bonanomi

«Nein!» Vermutlich eine der einfachsten und zugleich schwierigsten Grenzsetzung. Ein Wort, wovor wir uns oftmals fürchten.


Als ich Mutter wurde, konnte ich mich plötzlich besser von der Arbeit abgrenzen. Schliesslich war da ein kleiner Mensch, der voll auf mich als Mutter angewiesen war. An der Arbeit ist das auch auf Verständnis gestossen. Doch nicht nur Mütter sollten diese Möglichkeit zur Abgrenzung erhalten.


Oft haben wir den Mut nicht «Nein» zu sagen, uns etwas rauszunehmen, ohne uns zu erklären. Weil viele Leute ein Nein als verletzend empfinden, versuchen wir dies mit einer Begründung zu rechtfertigen und zu mildern. Doch eine gesunde Grenze ist nicht gegen die andere Person gerichtet, sondern um die eigene Integrität zu bewahren. Sie benötigt weder Entschuldigung noch Rechtfertigung.


Die erste Nein-Phase, die wir erleben, ist als Kleinkind. Die Trotzphase ist für Eltern oft anstrengend und stösst ab und zu auf Verärgerung. Die Funktion dieses Neins ist jedoch sehr wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. Erst hinter dieser Nein-Mauer kann das Kind erkennen, was es will und was es nicht will. Es ist die erste Ablösung von den Eltern und die Entdeckung der eigenen Wünsche und Präferenzen. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich ein eigenständiger Mensch mit ganz eigener Persönlichkeit, Vorlieben usw. vor unseren Augen entfaltet.


Eine zweite Phase kommt in der Pubertät. Auch hier löst sich das Kind von seinen Eltern, damit es eine eigenständige und selbständige Person mit eigenen Werten werden kann. Für Eltern kann ein «Kein Zutritt für Eltern» als Provokation wahrgenommen werden. Doch aus der Sicht der Jugendlichen mag es eine sehr angemessene Abgrenzung sein.


So wie ein Kleinkind eine Umarmung verweigern darf, sollte eine Abgrenzung oder ein Nein – ohne Rechtfertigung – für sich stehen dürfen. Toleranz, Übung und Respekt.


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Disclaimer: ich schreibe frisch von der Leber. So erfährst du meine Gedanken ungefiltert, kaum redigiert. Ich habe viele Talente, Rechtschreibung ist nicht zuoberst auf der Liste. Danke für deine Rücksicht.

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