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Glückliche Trennungskinder – Kinderlose Ferienzeit

Andrea Bonanomi

Jetzt ist wieder Ferienzeit und mein Sohn verbringt zwei Wochen mit seinem Vater. Zeit für mich!


Einerseits ist das schön: Als Selbständige kann ich die Zeit gut nutzen, um an meinen Projekten weiterzuarbeiten. Und meine Tage und Abende frei zu gestalten, hat seine schönen Seiten. Doch zwei Wochen, ohne meinen Sohn zu sehen, ist eine lange Zeit. Ich habe über die letzten bald 8 Jahre einiges gelernt und realisiert, und wenn es dich interessiert, teile ich meine Erkenntnisse gerne mit dir:


«Ich werde dich vermissen» oder «ich habe dich vermisst» sind Aussagen, die mein Sohn von mir nicht hört. Wenn ich ihm damit sagen möchte, dass ich ihn liebe, dann geht der Schuss am Ziel vorbei. Viel eher löst das in ihm ein schlechtes Gewissen aus, dass er mich alleine lässt. Ich möchte doch nicht, dass er den Eindruck hat, für mein Wohlbefinden und mein Glück verantwortlich zu sein. Ich bin erwachsen und kann dank Verstand, Strategien und Erfahrung gut mit meinen Gefühlen umgehen. Er ist noch jung und ist seinen Gefühlen viel unmittelbarer ausgesetzt. Es liegt in meiner Verantwortung, mit meinen Gefühlen klarzukommen und sie nicht ihm zu überstülpen. Zudem ist das Vermissen aus meiner Sicht kein Liebesbeweis, sondern eher ein Zeichen von Abhängigkeit und Kontrollbedürfnis.


Über die Liebe zu meinem Sohn fühle ich mich immer mit ihm verbunden. Er weiss und spürt das. Ich freue mich, ihn wieder umarmen zu können. Wenn ich ihn wieder sehe, so sage ich ihm auch, wie sehr ich mich auf diesen Moment gefreut habe. Das ist positiv konnotiert und damit kann er gut umgehen. Während der Vorbereitung auf seine Ferien, sprechen wir auch darüber, was er für tolle Erfahrungen machen wird. Damit gebe ich ihm die explizite Erlaubnis – diese brauchen Kinder aus meiner Erfahrung öfter als wir meinen – sich auf die Ferien mit seinem Vater freuen zu dürfen. Das führt uns zum nächsten Stichwort: Kontrolle bzw. Vertrauen.


Ich vertraue meinem Ex, dass er sich liebevoll und aufmerksam um unseren Sohn kümmert. Ich weiss, dass mein Sohn es bei seinem Vater gut hat und glücklich ist. Ich lasse sie ihre schönen Erfahrungen zusammen haben und freue mich über ihre enge Beziehung. Das ist für mich viel eher ein Liebes- und Vertrauensbeweis.


Ich fand es immer ernüchternd, wenn mein Sohn aus den Ferien kam und ich ihm nie fehlte. Doch eigentlich ist es so genau richtig. Es bedeutet, dass all seine Bedürfnisse gedeckt waren. Ihm fehlte nichts und niemand. Er geniesst mich und die Zeit mit mir, wenn er bei mir und dasselbe bei seinem Vater.


Ich wünsche dir schöne Sommertage, sei es alleine, mit Familie oder Freunden.


Herzlich,

Andrea

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Disclaimer: ich schreibe frisch von der Leber. So erfährst du meine Gedanken ungefiltert, kaum redigiert. Ich habe viele Talente, Rechtschreibung ist nicht zuoberst auf der Liste. Danke für deine Rücksicht.

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