Ich habe in einem früheren Beitrag erzählt, wie mein Sohn nach drei Wochen «gezwungenem» Fried Rice sich hauptsächlich von Gemüse und Fleisch ernährt hatte. Auch wenn er sich kurzfristig einseitig ernähren mag, über die längere Zeit isst er ausgewogen. Das habe ich immer wieder beobachten können.

Unsere Bedürfnisse ändern sich ständig. Kinder haben Wachstumsphasen und im Sommer andere Gelüste als im Winter. Während Gurken im Sommer fast täglich auf dem Speiseplan steht – er freut sich schon darauf, welche auf dem Balkon zu ernten -, sind es im Winter die Karotten.
Beim Einkaufen lasse ich meinen Sohn ab und zu die Nahrungsmittel auswählen. Ich bitte ihn nach seinem Belieben, Gemüse, Obst oder Käse auszuwählen. Auch «Ungesundes» darf er in Massen in den Einkaufswagen legen. Ich selbst ernähre mich grundsätzlich gesund, erlaube mir aber auch ab und zu einen «Ausrutscher». Wenn ich das Weniger-Gesunde nicht verteufle, wird er seine Erfahrungen machen und einen gesunden Umgang damit finden. Davon bin ich überzeugt.
Ich habe kürzlich ein spannendes Experiment mit Chips gemacht: Mein Sohn sollte darauf achten, wie lecker die erste Chips ist, welche er isst. Dann soll er wahrnehmen, wie lecker die zweite ist, und die dritte. Der Genuss hat mit jeder Chips abgenommen. Ich habe ihm erklärt, dass das sein Körper sei, der ihm sagt, wann genug ist. Aus der ersten Chips kommt viel Genuss, weil auch Nährstoffe aufgenommen werden, die der Körper gebrauchen kann. Doch bei der zehnten hat beides abgenommen. Der Körper braucht nicht mehr Chips, so nimmt auch der Genuss ab. Und es bringt dann nichts, mehr Chips aufs Mal in den Mund zu stopfen. Seither isst mein Sohn nur noch eine Handvoll Chips aufs Mal und der Rest der Packung wird für einen späteren Genuss aufbewahrt.
Kannst du dir vorstellen, dieses Experiment mit deinen Kindern durchzuführen? Was hat funktioniert, was nicht? Ich bin gespannt.
Herzlich,
Comments