Mag widersprüchlich klingen, doch wenn du zuhause die richtigen Grenzen setzt, wird es dir leichter fallen Leute einzuladen und dich dabei wohlzufühlen.

Selbstpflege und Privatheit (Zonierung) waren schon Thema. So spielen sie hier zusammen:
Wenn ich Selbstpflege betreibe, so wohne ich so, wie es für mich gut ist. Ich bin umgeben von Dingen, die ich schätze. Ich habe genügend Stauraum, um meine Sachen aufzuräumen. Ich räume so auf, dass ich mich wohlfühle, frei bin das zu tun, was ich will anstatt das, was ich sollte. Ich gehe liebevoll mit mir selbst und meiner Umgebung um. Mein Zuhause fühlt sich stimmig an.
Dann gibt es auch Sachen, die nur mich und meine engsten Vertrauten etwas angehen. Die werden verstaut entweder in einem Schrank oder im Schlafzimmer. Meine Privatheit ist geschützt. In den «öffentlichen Bereichen» meiner Wohnung habe ich nichts zu verbergen. Besuch kann kommen, auch spontan.
Doch auch wenn das alles stimmt, kann es sein, dass ich jemanden nicht zu mir nach Hause einladen möchte. Diese Person mag sehr kritisch sein und mir nicht vollkommen wohlgesinnt vorkommen. Oder ich hätte das Gefühl einer Grenzüberschreitung. Dann entscheide ich mich für ein Treffen auf “neutralem Boden”. Beim aktuellen Sommerwetter kann das im Garten sein, im Café oder zu einem Spaziergang.
Mein Zuhause spiegelt mich. Wenn ich mich nicht wohlfühle, jemanden in meine vier Wände einzuladen, kann das ein Hinweis sein, dass diese Person (noch) nicht in mein Leben passt. Das macht weder aus mir noch aus ihr eine schlechte Person. Anpassen muss sich niemand. Leben und leben lassen.
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